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s L i b e r a l e T a g e b u c h
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Sammlung
Originaldokumente aus Das Liberale Tagebuch, (http://www.dr-trier.de) |
Gemeinsame Erklärung des Bundesvorsitzenden
der FDP, DR. GUIDO WESTERWELLE und des Vorsitzenden der
FDP-Bundestagsfraktion, DR. WOLFGANG GERHARDT Der
Krieg hat begonnen. Unsere Gedanken sind bei dem irakischen Volk, das
jahrelang das Terrorregime Saddam Husseins ertragen musste, und jetzt auch
angesichts eines Krieges dennoch hoffentlich vor weiterem schwerem Leiden
bewahrt werden kann. Unsere
Sorge gilt aber auch den Soldatinnen und Soldaten, die sich nun im Einsatz
befinden. Wir denken an sie und ihre Familien. Der
Schutz und die Sicherheit der in der Krisenregion stationierten deutschen
Bundeswehrsoldaten müssen nun im Vordergrund der deutschen Politik stehen.
Wir müssen alles tun, um ihre Sicherheit zu erhöhen. Wir werden nichts
unterlassen, um die Bundeswehrsoldaten zu schützen. Unsere
Aufmerksamkeit und unsere Beachtung gilt auch den
Menschen, die in unserem Land leben. Ihren Sorgen, ihren Ängsten und auch
ihrer Sicherheit. Der
irakische Diktator Saddam Hussein ist die Ursache für die nun eingetretene
Situation. Saddam Hussein ist Täter, nicht Opfer. Er hat gegen 17
Resolutionen der Vereinten Nationen verstoßen, vielfach das Völkerrecht
gebrochen, in der Vergangenheit Giftgas gegen seine eigene Bevölkerung
eingesetzt und sein Land mit Terror überzogen. Hätte er rechtzeitig
eingelenkt, hätte ein Krieg vermieden werden können. Die
FDP hat die Empfindungen des amerikanischen Volkes nach den Anschlägen am 11.
September geteilt. Ein militärischer Konflikt, ohne Beschlussfassung des
Sicherheitsrats der Vereinten Nationen, wie ihn die amerikanische Regierung
jetzt ohne Ausschöpfung weiterer Möglichkeiten der Inspektionen beschritten
hat, findet allerdings nicht die Billigung der FDP. Es bleibt aber für die
FDP bei der Freundschaft mit Amerika und der transatlantischen Bindung als unverzichtbarer
Eckpfeiler der deutschen Politik. Die jetzt eingetretene gefährliche Situation liegt auch an gescheiterten transatlantischen diplomatischen Bemühungen und der mangelnden europäischen Einigkeit. Die FDP wird erneute Anstrengungen in der Europäischen Union zu einer gemeinsamen Sicherheits- und Außenpolitik unternehmen. Die Vereinten Nationen müssen gestärkt werden. Sie sind der Ort für internationale Konfliktlösungen. Berlin, 20. März 2003 |