D a s L i b e r a l e T a g e b u c h |
Sammlung Originaldokumente aus Das Liberale Tagebuch, (http://www.dr-trier.de) |
Bulmahn für zehn Spitzenuniversitäten Weimar (dpa) - Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn fordert für Deutschland «zehn Spitzenuniversitäten. Diese müssten weltweit in der ersten Liga mitspielen, sagte die SPD-Politikerin in Weimar dem ZDF. Die finanzielle Förderung solle schwerpunktmäßig beim Bund liegen, so Bulmahn. In den USA finanzieren sich die großen Elitehochschulen dagegen privat. Die SPD beendet heute ihre Spitzenklausur in Weimar. Sie will mit den Themen Bildung, Forschung und Innovation in die Offensive gehen. © WELT.de, News Ticker, 06.01.2004 um 08:03 Bulmahn für zehn Spitzen-Universitäten Berlin/Weimar (dpa) - Bundesbildungsministerin Edelgard
Bulmahn fordert für Deutschland «zirka zehn Spitzen-Universitäten, die dann
auch in der ersten Liga weltweit mitspielen». Die SPD-Politikerin sagte am
Dienstag im ZDF-«Morgenmagazin», die finanzielle Förderung solcher
Elite-Hochschulen solle schwerpunktmäßig beim Bund liegen. Die Spitzen-Universitäten müssten sich im Wettbewerb
durchsetzen und könnten dann als «Zugpferd» für die bisherigen Hochschulen
dienen. «Elite wird man nur durch Leistung», betonte die Ministerin. Generell gehe es darum, mehr in die Bildung zu
investieren, sagte Bulmahn vor der Klausurtagung des SPD-Bundesvorstandes im
thüringischen Weimar. Dort diskutiert die SPD-Spitze seit Montag das Thema
Innovation mit dem Schwerpunkt einer zusätzlichen Förderung des Bildungs- und
Forschungssektors. Im Laufe des Tages sollen dazu die «Weimarer Leitlinien
Innovation» verabschiedet werden. Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft,
Ernst-Ludwig Winnacker, forderte am Morgen im DeutschlandRadio Berlin 5 bis 6
Elite-Universitäten für Deutschland. Sie sollten sich mit zusätzlichen
öffentlichen Mitteln im Wettbewerb der besten 10 bis 15 deutschen
Universitäten herausbilden. Er glaube nicht, dass die SPD die Gründung neuer Einrichtungen
«auf der grünen Wiese» plane. Auch Winnacker hob hervor, dass sich Wettbewerb unter den
Universitäten positiv auf die kleineren Hochschulen auswirken werde. Der
Wettbewerb sei auch wichtig, um einen eigenen Weg zu den Elite- Hochschulen
zu finden, erklärte Winnacker: «Wir wissen ja den genauen Weg zu einer
Elite-Universität gar nicht. Wir wollen auch nicht Harvard oder Stanford
kopieren.» SPD-Generalsekretär Olaf Scholz hatte am Montagabend nach
der Klausur des SPD-Präsidiums in Weimar seine Forderung nach Elite-
Universitäten in Deutschland gegen Kritik auch aus den eigenen Reihen
verteidigt. «Das braucht das Land, wenn es international wettbewerbsfähig
sein will.» Scholz betonte, andere Universitäten sollten nicht vernachlässigt
werden. Er rechne in der Parteispitze mit Einigung. Ein Grundsatzpapier von
Scholz wird gleichwohl von Kritikern in der SPD als zu oberflächlich
bewertet. © WELT.de, News Ticker, 06.01.2004 um 08:36 |