D a
s L i b e r
a l e T a g e b u c h
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Sammlung
Originaldokumente aus „Das Liberale
Tagebuch“, http://www.dr-trier.de |
Deutschlandfunk Interview, Montag bis Sonntag, 29.12.2004 "Hartz IV
bringt keine zusätzlichen Arbeitsplätze" Interview mit Sigrid Skarpelis-Sperk
MdB, SPD Moderation: Elke Durak Durak: Im ersten Quartal des nächsten Jahres will sich die
Bundesregierung ganz darauf konzentrieren, die Arbeitsmarktreformen namens Hartz IV umzusetzen, das hat der Bundeskanzler diese
Woche versprochen und auch gleich sozusagen den persönlich Verantwortlichen
dafür benannt, damit es auch jeder weiß und nicht vergisst, das ist der
Bundeswirtschaftsminister. Wird also Hartz IV, wenn
es nicht so läuft wie es sich die Bundesregierung wünscht, Wolfgang Clement
zum Bauernopfer? Der Minister selbst zur gleichen Zeit an anderer Stelle zu
seiner Zukunft: "Da müssen Sie den Kanzler fragen." Nächstes
Problem für Rot-Grün: Die interne Reformdebatte soll im nächsten Jahr schon
weiter reformiert werden bei der Pflege oder soll man besser warten auf 2006
und erst nach der Bundestagswahl weiter machen, wenn man darf? Zu den Linken
wie ich es gesagt habe in der Bundestagsfraktion gehört Sigrid Skarpelis-Sperk, sie ist nun am Telefon. Schönen guten
Morgen. Skarpelis-Sperk: Schönen guten Morgen. Durak: Verstehe ich den Kanzler richtig, dass er im Grunde
direkt aber auch indirekt formuliert, dass er Wolfgang Clement zum möglichen
Bauernopfer macht? Skarpelis-Sperk: Das sehe ich nicht so, denn Wolfgang
Clement ist in der Tat der unmittelbar Verantwortliche für diesen Wirtschaftsbereich,
er ist Wirtschafts- und Arbeitsminister. Das Wort "Arbeitsminister"
vergisst man ja gelegentlich in diesen Debatten und natürlich ist er auch
einer der Hauptvorkämpfer gewesen für Hartz IV.
Infolgedessen ist klar, dass er auch in der Umsetzung der politisch
Verantwortliche an erster Stelle ist. Durak: Müsste er dann möglicherweise seinen Hut nehmen, wenn es
schief läuft? Skarpelis-Sperk: Das ist die Entscheidung des Kanzlers
und seine selbst. Durak: Was halten Sie von Hartz IV? Skarpelis-Sperk: Sie wissen, dass ich gegen den größten
Teil der Reformen Bedenken hatte. Nicht so sehr, was die Umgestaltung der
Bundesanstalt für Arbeit angeht. Alles, was die Arbeitsvermittlung
effizienter und schneller macht, ist natürlich begrüßenswert und wünschenswert.
Man muss es nur in einem vernünftigen Zeitrahmen umsetzen, denn sonst
funktionieren auch gut gemeinte Reformen selten. Die wichtigere Frage war für
mich immer: Welche Auswirkungen hat das auf den Arbeitsmarkt und vor allem
welche Auswirkungen hat das auf die Menschen? Bringt es mehr Arbeit und was
bedeutet das für die Schwächeren auf dem Arbeitsmarkt? Ich glaube nicht, wie
viele Experten, dass Hartz IV tatsächlich mehr
Arbeitsplätze bringt und ich glaube, dass wird sich im kommenden Jahr sehr
deutlich zeigen. Ich bin immer noch tief entrüstet über die schweren
Einschnitte, die das insbesondere bei länger Arbeitslosen und vor allem bei
älteren Arbeitslosen bringt. Wer hat behauptet „Hartz IV bringt Arbeitsplätze“?
Von Liberalen stammt dieser Unfug mit Sicherheit nicht. Werden wir konkret: Die
Abschaffung der früheren Arbeitslosenhilfe und die neue Bestimmung, dass der
Anspruch auf (verbesserte) Sozialhilfe jene verlieren, die eine legale Arbeit
nicht annehmen, wird dazu führen, dass viele ihre 4 Buchstaben nun eher für
persönliche Erwerbstätigkeit bewegen werden. Und selbstverständlich gibt es
(zusätzlichen) Druck auf das Lohnniveau. Und deswegen wird die Nachfrage nach
Arbeit steigen. Im Jargon gesprochen: Es werden zusätzliche Arbeitsplätze „entstehen“.
Und genau das ist notwendig, weil hierzulande seit vielen Jahren Konsum höher
als Leistung ist. Es muss schlicht und ergreifend mehr gearbeitet werden. Wenn
bisher Arbeitslose nunmehr erwerbstätig arbeiten, wächst das BIP. Wünschen
wir ihnen einen möglichst hohen Lohn. Wenn Skarpelis-Sperk
die Höhe der „bezahlbaren“ Löhne kennt, steht es ihr völlig frei, dies öffentlich
mittzuteilen. Wer nicht will, dass mehr
gearbeitet wird - in den Verdacht gerät Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
(SPD) angesichts ihrer abenteuerlichen Argumentation – will die Gesellschaft
(zunächst) zerstören, um auf den Trümmern Sozialismus einzurichten. Und wer
die Konsequenzen dieses Handelns nicht überschaut, ist ein Idiot, hat weder
im Bundestag noch in der Elite dieses Landes etwas verloren. Damit keine Missverständnisse
aufkommen: Idioten haben das Recht zu kandidieren; jedermann hat das Recht
Idioten zu wählen. Kein Liberaler wird diese „Rechte“ je anrühren. Auch
Idiotenfreiheit ist inkauf zu nehmen. Durak: Sie und andere haben versucht das zu verhindern, Sie
haben sich nicht durchsetzen können. Wie stark sind die Linken in der SPD
noch? Skarpelis-Sperk: Wir haben uns ja in der SPD durchsetzen
können. Das Problem war, dass bei einem nicht geringen Teil der
Verbesserungen, die wir als eine kleine Gruppe von Bundestagsabgeordneten in
der SPD durchsetzen konnten oder genauer gesagt: Wir konnten die Kolleginnen
und Kollegen in der Fraktion, in der Regierung und beim Koalitionspartner
überzeugen, dass das, insbesondere was die Behandlung älterer Arbeitnehmer
angeht, am Bundesrat, genauer gesagt an der CDU/CSU gescheitert ist. Diese
Änderungen sind wieder weitgehend zurückgenommen worden. Ich bedaure das
sehr. Jetzt, beziehungsweise im letzten halben Jahr haben Sie ja gesehen, wie
viele Ministerpräsidenten, sei es im Saarland oder in Sachsen sich mit lautem
Geschrei davon distanziert haben, als hätten sie das nicht vorher selbst im
Bundesrat mitgetragen und -gefordert. Nun, Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk (SPD) ist nicht der Meinung unsere
Arbeitslosigkeit sei ein strukturelles Problem. Sie darf diese Meinung
selbstverständlich vertreten. Wahr aber ist auch: die Meinungsäußerung von
Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk (SPD) ist auf Dummheit
oder Boshaftigkeit zurückzuführen. Ihr Problem. Und das der SPD. Durak: Die Bundesregierung hätte dies aber auch verhindern
können. Skarpelis-Sperk: Wenn man das überhaupt nicht
eingebracht hätte sicher. Durak: Es gibt wieder und wieder Forderungen aus den neuen
Bundesländern, die Angleichung des Arbeitslosengeldes II Ost-West
herzustellen. Mit welchem Recht macht die Bundesregierung Ostdeutsche zu
Arbeitslosen zweiter Klasse? Skarpelis-Sperk: Ich halte diese Unterschiede auf Dauer
nicht haltbar, genauso wenig wie ich die großen Unterschiede oder die
Unterschiede in der Bezahlung im öffentlichen Dienst, ob man nun im Osten
oder im Westen arbeitet für zu tunlich halte. Die Unterschiede sind nicht so
groß, dass sie nicht erträglich wären, wenn man sie ausgleichen würde. Sie
müssen die Menschen aber wirklich erbittern. Damit hat Skarpelis-Sperk Recht. Wenn innerhalb Deutschlands
Differenzierungen der Entlohnung richtig sind (wofür vieles spricht), dann
müssen diese Differenzierungen auch innerhalb „West“ vorgesehen werden. 15
Jahre nach dem Untergang der sozialistischen Regime in Europa ist heutige
Handhabung von „Lohngefälle“ eine Diskriminierung der Ostdeutschen. Durak: Wann rechnen Sie mit Änderungen? Skarpelis-Sperk: Ich hoffe, dass das im Laufe des ersten
halben Jahres geschieht. Durak: Im zweiten Halbjahr vielleicht könnte es mit der
Pflegereform vorangehen, möglicherweise. Kann es sich die SPD leisten, schon
2005 weiter zu reformieren? Skarpelis-Sperk: Die SPD muss in erster Linie darauf
achten, dass sie die Wirtschaft zum Anspringen bringt, beziehungsweise die
Regierung gemeinsam mit der Wirtschaft, dass wir den Binnenmarkt stärken und
mehr Arbeitsplätze schaffen. Ein großer Teil der Probleme, die wir in den
Sozialkassen haben, ob es die Rentenversicherung ist, die Krankenversicherung,
aber auch die Staatsfinanzen sind, ist durch die hohe Arbeitslosigkeit
bedingt und nichts anderes. Es sind keine strukturellen Probleme. Bei der
Pflegeversicherung ist das natürlich ein bisschen anders, weil wir alle
wissen, das war eine völlig neue Aufgabe, ein völlig neues Werk. Man wusste
noch nicht genau, was was kostet, welche Bereiche
besonders kostenintensiv sind, wie viele Menschen zu pflegen sind. Dass hier
Korrekturen fällig sind, das ist völlig klar, das wäre bei jeder Regierung so
gewesen. Da müssen wir alle lernen und wir werden es auch in den nächsten
fünf bis zehn Jahren lernen müssen, wie wir mit dem Thema umgehen. Wir haben
eine alternde Gesellschaft, wir haben mehr Pflegebedürftige, wir können uns
nicht mit den Händen in den Hosentaschen hinstellen und so tun, als könnten
wir insbesondere die Probleme der Demenzkranken und anderer ignorieren. Da
werden wir meines Erachtens was tun müssen. Allerdings ständig alle Dinge neu
erfinden und ständig an dem vorbeireden, dass es eigentlich die
Arbeitslosigkeit ist, die unser größtes Problem ist, das sollten wir nicht
tun. „wir
den Binnenmarkt stärken / „wir
Arbeitsplatze schaffen“ … dann macht man schön. Richtig: „ein großer Teil der
Probleme (?) die wir (wir
SPD?) in den Sozialkassen haben … ist durch die hohe Arbeitslosigkeit bedingt
und nichts anderes“. Da die hohe Arbeitslosigkeit selbstverständlich ein strukturelles
(etwa kein konjunkturelles) Problem ist, gilt das Gleiche auch für die „Sozialkassen“.
Ob Skarpelis-Sperk aus Ignoranz oder aus Demagogie mit
dieser Aussage„kräftig daneben schießt“, kann nur sie selber wissen. Durak: Da ist der Bundeswirtschaftsminister ganz hoffnungsfroh.
Er meint, man könne die Arbeitslosenzahlen halbieren. Er spricht von 2010 und
denkt auch an die Vollbeschäftigung bis dahin, Sockelarbeitslosigkeit bis zu
fünf Prozent. Träumt er? Skarpelis-Sperk: Das hängt natürlich auch von den
weltwirtschaftlichen Umständen ab. Die waren ja in diesem Jahr recht gut.
Eigentlich hätte ja dann auch die Arbeitslosigkeit im Inland abnehmen müssen.
Aber da haben wir zwei Probleme. Wir hatten eine generelle
Verunsicherungskampagne gegen die Menschen und wer verunsichert ist, wer
Angst um seinen Job hat, dessen Löhne gedrückt werden oder der für das selbe Geld länger arbeiten soll. Die Angst davor, dass
ihre Arbeitsplätze verlagert werden und erhebliche Zugeständnisse bei
Urlauben, beim Weihnachtsgeld und bei Sonderzahlung machen müssen, also
faktisch Lohnkürzungen haben, die Leute konsumieren nicht besonders gerne.
Und das bedeutet, dass wir im Inland auch durch diese Angstmache und eine
Geiz-ist-geil Kampagne Arbeitsplätze verloren haben. Das heißt, die
wichtigste Aufgabe ist, den Menschen wieder Mut zu geben, gerade den
kleineren und mittleren Verdienern, dass nicht permanent an ihnen rumgekürzt
wird, dass sie ihre Arbeitsplätze sicher haben, und dass ihnen für die
nächsten Jahre - mit welcher Begründung auch immer - nichts zusätzlich
weggenommen wird, weder vom Arbeitgeber noch vom Staat. Wenn wir das
erreichen, dann ist das potenziell erreichbar, dann wäre das machbar, aber
mit der gegenwärtigen Politik sicher nicht. Wir sind bei den staatlichen
Investitionen, also wenn Sie Schulen, Krankenhäuser und zum Teil auch Straßen
ansehen, haben wir die niedrigste Investitionsquote in der
Nachkriegsgeschichte Deutschlands. Wir werden als Staat mit unserer
Investitionsunfähigkeit auch nicht zukunftsfähig. Riesige Bereiche in der
Infrastruktur verkommen und verfallen allmählich. Das bedeutet auch, dass die
Arbeit, die wir jetzt nicht nutzen, Wegfall von Arbeitsplätzen bedeutet. Mit
der jetzigen Wirtschaftspolitik wird dieses Ziel nicht gelingen und wenn die
deutschen Unternehmer weiterhin glauben, dass sie die Gunst der Stunde nutzen
müssen, um zusätzliche Profite herauszuholen - erinnern Sie sich an die
Deutsche Bank, die plötzlich meinte, sie müsste plötzlich 20 Prozent
Gewinnrate haben oder Daimler Benz, der seine ostasiatischen und
amerikanischen Globalisierungsabenteuer, wenn ich das mal so nennen will, von
den Stammarbeitern in Deutschland bezahlen lässt mit der Begründung, der
Gewinn müsse nun höher werden - da kann ich nur sagen, dass sind Dinge, mit
denen die Menschen rechnen und das verängstigt sie natürlich. Wenn sich das
nicht ändert, halte ich das Ziel nicht für erreichbar. Durak: Wirtschaftspolitik wird aber von der Politik gemacht.
Müssen sich die Politiker, insbesondere die rot-grünen noch viel mehr zum
Sachverwalter der kleinen Leute machen? Skarpelis-Sperk: Wirtschaftspolitik wird immer von
zweien gemacht, nämlich von den großen Unternehmen - die haben einen enormen
Einfluss auch auf die eigentliche und zentrale Wirtschaftspolitik - und die
Wirtschaftspolitiker selbst in Bund und Ländern. Wenn es tatsächlich dazu
kommen soll, dass wir einen kräftigen Aufschwung bekommen sollen und wenn wir
wollen, dass es mehr Arbeitsplätze gibt, müssen wir uns mehr um den kleinen
Mann kümmern, sowohl um seine Seele, wie auch um seinen Geldbeutel. Mit dem
Appell, die Leute sollen mutig in die Zukunft blicken, ist es da nicht getan. „Kümmern um Seele und
Geldbeutel“. Auch diese Antwort ist denkbar: „Frau, kümmern Sie sich gefälligst
um Ihren eigenen Angelegenheiten“. Da aber die Sozialistin spricht, dieses: Was
bedeutet „kümmern“? Regeln, festlegen? Und was tut der Bekümmerte dafür? Gut,
er/sie geht „zur Arbeit“ und leistet den Bedingungen entsprechend. Aber die
Bedingungen, die muss er/sie schon akzeptieren; sie kommen nämlich „vom Staat“.
Aber hinter der Aussage von Skarpelis-Sperk steckt
noch mehr: Kümmern, damit er/sie konsumieren. Ist die Aussage zu Ende gedacht
nicht ein Hammer? Und bohren wir ungeniert weiter und fragen „am Ende des
Tages“: Wie steht es mit der demokratischen Gesinnung von Dr. Sigrid Skarpelis Sperk (SPD)? Vielleicht
entgegnet SS: „Wieso? Er/sie haben doch das Recht, jene zu wählen, die
Parteien festlegen“. Und was ist, wenn die so gewählten befinden mit den
Rechten für den kleinen Mann sei das so eine Sache. Kurzum: Wie bzw. warum
ist sichergestellt, dass Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
(SPD) das (sogenannte) Wahlrecht nie abschaffen würde? Bei der Erörterung
dieser Frage kommt bald das Thema Menschenbild auf den Tisch. Da würde wir
etwa von Freiheit, Emanzipation und sicher anderem mehr hören. Und das
spiegeln wir dann an den Aussagen von Dr. Sigrid Skarpelis_Sperk
(SPD) in diesem Interview. Garantiert: Gedankliche Ordnung eher eine Fata
Morgana. Durak: Die gefühlte Arbeitslosigkeit ist sehr viel größer in
Deutschland, die Stimmung als die tatsächliche. Wie kann die SPD die
Landstagswahlen gewinnen in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen
unter solchen Bedingungen? Skarpelis-Sperk: Jede Wahl ist eine große
Herausforderung und jede Wahl heißt das Werben um Menschen, das Werben um
Zukunft und die Zukunftsfähigkeit des Landes. Die SPD muss deutlich machen,
dass sie der Anwalt des kleinen Mannes ist und sie es wieder wird und sich
vermehrt um diese Probleme kümmern. Appelle an die Seele des kleinen Mannes
helfen nicht, nur wenn er den Eindruck hat, die da oben kümmern sich auch
wirklich um meine Probleme, die da oben passen auf, dass nichts zu meinen
Lasten passiert, die da oben verstehen, dass ich auch etwas Geld haben will
und dass ich, nur wenn ich eine gewisse Rücklage habe, sicher in die Zukunft
blicken kann. Nur wenn wir das verstehen, werden wir das Vertrauen in die
Wirtschaft und in den Arbeitsmarkt wieder kräftigen. Eine Herausforderung
seien Wahlen - na ja. Und dann möchte SS um Zukunft Werben. Warum erfahren
wir nichts über den Adressaten solcher Werbung? Oder ist die Aussage nur Bla-Bla? Spannend, das Thema mit „dem kleinen Mann“, den
die offenbar „große“ Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk (SPD)
im Rahmen der „großen Herausforderungen“ als Zielgruppe (Klientel) definiert.
Sie und Ihre Partei, die SPD, wollen, nachvollziehbar, diese großen
Herausforderungen, also die Wahlen gewinnen. Da sie auf den kleinen Mann
setzen (bitteschön, etwa Meinungsfreiheit), ist es aus Sicht der SPD selbstverständlich
extrem günstig, wenn es viele solche „kleinen Männer“ gibt. Oh., jetzt kommen „wir“ aber ins Grübeln. Könnte
eventuell, vielleicht, möglicherweise die SPD versucht sein, es darauf anzulegen,
solche kleinen Männer durchaus diskret aber systematisch zu produzieren und
zu konservieren? Man muss immerhin berücksichtigen, dass die SPD nicht lange
fackelt, dies etwa beim Verfassungsbruch vom 22. März 2002 auch ganz konkret
bewiesen hat. Aller Anlass also, den Dingen bei der SPD auf den Grund zu
gehen. Das Resultat: Eher gedankliche Untiefen … Durak: Verständnishilfe für die eigenen Genossen von Sigrid Skarpelis-Sperk, SPD-Bundestagsabgeordnete. Besten Dank
für das Gespräch. Skarpelis-Sperk: Danke, Frau Durak. Das Liberale Tagebuch:
Wir Liberale haben zu danken. Denn es ist unerlässlich „SPD“ zu analysieren,
Taktiken, Strategien und das Methoden-Arsenal zu kennen. Selbstverständlich
um es besser auszuhebeln. Ein Letztes: Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk MdB hat in der SPD kein Sprechverbot. Die
Parteiführung unterbindet all das nicht. Also ist die Parteiführung der SPD
einverstanden, dass SS sich so äußert, wie es hier nachzulesen ist. Also: SPD
will Sozialismus. Es gäbe auch „andere“ Äußerungen bei der SPD. Nun die sind
dem Umstand geschuldet, dass in Deutschland keine Wahlen mit einem offenkundig
sozialistischen Programm zu gewinnen sind. Also täuschen, tarnen, tricksen.
Aber Hartz IV? Nun, das ist, so wie es im Herbst
2003 in den Vermittlungsausschuss kam, nichts als Politik nach Kassenlage.
Den Staatsbankrott will die SPD dann doch nicht riskieren. Und im Übrigen hat
es die SPD ganz prima geschafft das „Reformklima“ in Deutschland nachhaltig
zu beschädigen, obwohl wichtige Probleme unverändert bestehen: Tarifmonopol
(das ist etwas anderes als Tarifautonomie), paritätische Finanzierung der
Sozialversicherung, Mitbestimmung, Staatsinterventionismus
und Staatsdirigismus etwa in der Sozialversicherung und vieles mehr. Immer daran denken: Wenn
zu viele Wähler wegschauen, gibt es am Ende ein unerwünschtes Ergebnis. Es
wird doch wohl niemand behaupten wollen, das Nazi-Regime von 1933-45 sei politisches Zuckerschlecken gewesen. Kinnings:
Aufwachen, nicht schnarchen. |