Home (Intro)
aktuell
Liberale 50%?
BT-Wahl 2002
BT-Wahl 2005
Themen
Köln
NRW
Deutschland
Europa
Die Welt
dies und das
Bildung Bund
Wirtschaft & Soziales
Infrastruktur
Liberalismus
Parteien
Gesellschaft
Querdenken
Zeitthemen
Dritte Welt
Umwelt
Information
Zuwanderung
Gentechnik
Deutsche Nation
Rechtsordnung

Stand: 26. September 2005, 10:00 / 22.07.04 / 06.12.03 / 23.08.03 / 07.11.01 / 28.08.01

Wie sieht die Tafel nach gutem Abendessen 24 Stunden später aus? Eben.

Zum Grundsätzlichen

Zum Thema Umwelt ist in beiden Titelzeilen wertepolitisch “alles” gesagt. Über die zu wählende Prozesspolitik aber noch gar nichts; denn nur Prozesse produzieren politischen Resultate; dann werden Werte (Ziele) erfüllt. Das Grundproblem: Es gibt Werte(Ziel)widersprüche; andererseits ist nicht alles gleichzeitig machbar. Etwa hohe Investition in Umweltschutz und in Hilfe zur Selbsthilfe für die Schwächsten und in Bildung und ... Auch folgender Zusammenhang ist zu sehen: Nicht 100 % der Arbeit, kann für die Produktion von Gebrauchsgütern genutzt werden; es muss u.a. verwaltet, investiert, repariert, geforscht, ausgebildet werden. Die gebrauchsgüterbezogene Produktivität und die Gebrauchsgüterproduktion sinken bei beschwerlichen klimatischen Bedingungen. Im Norden ist für Brennstoff zu arbeiten; im Süden muss Wasser von weit her geholt werden. Die Bedingungen können so schwierig werden, dass die Zeit für die Produktion des Lebensnotwendigen nicht ausreicht. Jedermann hat eine Vorstellung von den Lasten des Lebens in der Wüste.

Die ökonomischen Wirkungen, Umweltschutz nicht zum Nulltarif

Auch bei/durch Umwelt schützen fällt die Gebrauchsgüterproduktion einer Gesellschaft. Verbrauchen wir heute, heute wohlstandsmehrend, Natur, leben wir auf Kosten späterer Menschen. Nicht jeder Verbrauch von Natur ist schädlich in diesem Sinne. Etwa die 3 Mia. Ton Braunkohle von Garzweiler II zu verbrauchen ist nicht schädlich, weil die Menge nicht ins Gewicht fällt und vernünftigerweise erwartet werden kann, dass später andere Energieträger “zur Verfügung” stehen. Aber die Atmosphäre mit Schadstoffen zu belasten oder durch landwirtschaftliche Kultur dem Boden die Spurenelemente zu entziehen oder über unbekannte Wirkungsketten das Stoffgleichgewicht der Meere zu “stören” sind sehr wohl problematische “Eingriffe”. Also läuft das Gebot von Umweltschutz darauf hinaus, einen bestimmten Teil der verfügbaren Arbeitskraft für die Instandhaltung von Natur und Umwelt aufzuwenden, bzw. beschwerlichere Methoden dem Raubbau vorzuziehen. Wieviel % der Zeit? Wenn wir das wüssten! Aber die ethische Pflicht zur Suche des Parameters besteht allemal. Wir sollten zumindest versuchen zu erfahren, was wir uns leisten und somit besser wissen, was wir tun.

Vertiefen wir den vorstehenden Gedanken. Angenommen einer Gesellschaft von 100 Menschen in der Wüste fällt von einem Tag auf den anderen der Brunnen am Standort aus; die nächste Wasserstelle sei beispielsweise 10 Km weit entfernt ist. Es müssen dann beispielsweise 10 Mitglieder dieser Gesellschaft das Wasser dort beschaffen und am Standort verteilen (handeln); entsprechend wird die herkömmliche Produktion fallen. Kann die 100-Personen-Gesellschaft überleben? Sie kann, wenn trotz Ausfall eines Teils der herkömmlichen Produktion die verfügbare Gütermenge (u.a. Nahrungsmittel) noch “ausreichend” ist. Nicht anders stellt sich das Problem im Falle Umweltschutz, wobei als Zielsetzung zu formulieren ist:

Natur so hinterlassen, wie jeder sie bei seiner Geburt vorgefunden hat

Wie viel % der Arbeitskapazität der (Gesamt)-Gesellschaft sind nötig, um die- ses Ziel zu erreichen mit welcher Rate soll “Abzahlung” der bereits wirksamen und noch kommenden Schädigung geleistet werden? All das weiß, offenkundig, niemand. Selbstverständlich auch nicht die so genannten Grünen ... Nicht zu vergessen, dass schon unser Atmen, also unsere schiere Existenz die Umwelt mit dem “Klimagas” CO2 belastet.

Unbestritten sind viele Rohstofflager, weltweit, bereits heute arg geplündert. Sie gehen bei linearer Extrapolation in Jahrzehnten zur Neige. Ob insofern eine irre- versible Schädigung der Natur eingetreten ist, wird nachvollziehbar befürchtet, ist aber nicht bewiesen. Die Menschheit sollte, der Vorsicht halber, davon aus- gehen, dass Rohstoffproduktion künftig nur mit nennenswert höherem Energie- einsatz möglich sein wird. Ferner sollte davon ausgegangen werden, dass At- mosphäre und Meere heute eine antropogene Stofflast tragen, die das Überle- ben von Organismen erschwert und dem Gleichgewicht herkömmlicher Biodiver- sität zuwider läuft.

Eine vernünftige Prämisse:

Es hat bereits (erhebliche?) Schädigung der Welt-Natur stattgefunden. Sinnvol- les handeln setzt voraus, dass die Prämisse gerechnet und/oder geschätzt, also quantifiziert wird. Erst dann macht die Frage Sinn: Wie viel % der gesamt- gesellschaftlichen Arbeitskraft ist aufzuwenden, um den Wettlauf einschließlich der autoinduzierten Folgeschädigung zu gewinnen? Und wie viel Jahre wird es dauern, bis dieser Wettbewerb dann gewonnen sein wird? Bei obwaltender Vor- sicht können die folgenden Fragen, da immer wieder zu stellen, als offen be- trachtet werden und der voraus- sichtlich künftig besseren Erkenntnis entspre- chend mit anderem (plus oder minus) Ergebnis beantwortet werden:

  1. Ist eine solche Schädigung bisher doch nicht eingetreten?
  2. Ist diese Schädigung eventuell vernachlässigbar?
  3. Kann der erwähnte Wettlauf bei mehr als 6 Milliarden Menschen überhaupt nicht gewonnen werden?

Entsprechend sind Gesellschaftsvertrag und Aktionsprogramme zu redefinieren.

Die reale Umweltschutzpolitik

Existenzielle Fragen sind die vorstehenden ohne Zweifel. Dennoch gibt es dazu nicht einmal den Ansatz einer Vorstellung bzw. Antwort. Aber diffuse Angst schüren und vor allem Quatschen, das geht. Und - gemessen an der unbekann- ten Problemlage - “irgend welche Maßnahmen” ergreifen, das geht auch. Es mag sein, dass bisher zum Thema Umweltschutz verantwortungslos gehandelt wurde. Leider hat die Verantwortungslosigkeit gerade durch die heutige “Umwelt- politik”, so gesehen, sogar noch weiter zugenommen. Was wird denn “in Wuppertal” zum Thema geleistet? Staatgeförderte “Forschungsvorhaben” abspulen ... ? Hallo, die wichtige MVA steht in Köln ... Aber die so genannten Grünen verlieren Anfang Dezember 2003 ihre Zeit damit, sich über den Verkauf der MOX-Brennstäbefabrik aus Hanau zu echauffieren. En passant: Diese Aufregerei kostet ebenfalls ökonomische Kraft; Vorsicht: Nicht, dass gar die Grünen aus ökonomisch existenzieller Not gezwungen sein könnten, die ollen AKW wieder anzuschalten - damit wenigstens etwas mehr Bruttosozialprodukt das Licht der Welt erblicke ...

Das Dickste: Steuern auf Energieträger in der Sozialpolitik verbraten. Sinnlos. Denn erleben tun wir trotzdem: Sozialpolitik nach Kassenlage.

Leider also hat die Nachdenklichkeit zur Frage, was wir uns leisten, in den letzten Jahren nicht zugenommen. Kein Wunder, denn sozialistische Besserwisserei und ideologische Borniertheit auf dem Nährboden der politischen Zustände, die die CDU/CSU zu verantworten hat, führen unbeirrbar Regie. Die aktuelle sozioökonomische Krise der deutschen Gesellschaft wird die Bereitschaft, Umwelt tätig zu schützen nicht fördern. Die letzten Jahre sind so zu charakterisieren: Die CDU/CSU ebnete 1982-98 den Weg zu den “verlorenen 1998ff” unter Führung der SPD. Schade um die wertvolle Zeit. Liberale wollen das Verursacherprinzip seit 1971. Liberale wollen nicht, dass die mit dieser Begründung bezahlten Steuern zum Stopfen der Löcher im Sozialetat verwendet werden; denn wenn wir mit Umwelt dereinst wirklich ernst machten, wäre noch einmal zu zahlen. Unter der Führung der SPD wird Umweltschutz angesichts hoher, insofern wirkungslos aufgebrachter Mittel daher auf das Nachhaltigste desavouiert. Bleibt noch die Frage, ob die Grünen, die für sich die Inkarnation der Ökologie beanspruchen, tatsächlich und mit allen ökonomischen Konsequenzen das Prinzip der “aufgeräumten Festtafel” umsetzen wollen. Denn ob 1998-2000 ausgerechnet der gesetzliche Auslauf des “Atomzeitalters” das wichtigste umweltpolitische Vorhaben sein musste, erscheint heute eher fraglich. Konservieren der Natur durch Provokation der Konservativen und opportunistisch komponierte Masche für das allgemeine Wahlvolk kann der politische Prozess nicht sein; statt dessen findet real praktizierte politische Lüge sehr wohl statt - getreu nach Lenin, typischer Sozialismus. Abhilfe? Nur eines: Echter, eben nachhaltiger Liberalismus. Freiburg 1971.

.

Zeitthemen