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Stand: 23. Januar 2007, 11:00 / 18.11.05 / 20.12.04 / 31.10.2004 / 12.10.+27.09.2004 / 10.03.04 / 23.02.04
 
letzte Änderungen: kursiv gesetzt

 

Marktwirtschaft, Definition und Beschreibung (kompakt)

Noch ein Beitrag zu Marktwirtschaft, nach hundertfacher Eloge, hundertfachem Verriss, ebenso oft mit Adjektiven wie sozial, frei od. kapitalistisch versehen und manches Mail im Dienste politischer Ziele instrumentalisiert; sogar missbraucht?

Ja. Aber nicht “noch”, sondern ein “anderer” Beitrag. Zunächst lesenswert, die Seiten 7-11 des Buches “Die Logik der Globalisierung” von Carl Christian von Weizsäcker, einem der wichtigen deutschen Ökonomen - selbstverständlich nicht Düsseldorfer, sondern Kölner Schule. In dem Text finden wir eine Reihe sehr guter, wenig bekannter Argumente und Gedankenfolgen. Aber: Ist der Text für die gebotenen Aussagen nicht doch unnötig lang? Und hat das eine oder an- dere Argument nicht doch den Sound geschraubter Rechtfertigung vor dem Hin- tergrund, dass Millionen etwa unsere deutsche Realität ganz anders wahrnehmen (wollen?)? Die Umfragewerte der Sozialisten betragen seit Wochen immerhin wieder 48% _________________________________________________________________

Es wird benötigt: Vielstimmiges Tschüss dem Obrigkeitsstaat und tschüss der obrigkeitsstaatlichen Mentalität. Marktwirtschaft ist konzeptionell vom Kopf auf die Füße zu stellen:
_________________________________________________________________

Definition:

In der hoch-arbeitsteiligen Gesellschaft ist jedes Individuum frei, seinen

{ Arbeitsertrag od. Kapitalertrag od. Kapital (anlagen) }
in
{[Güter od.(andere) Kapital(anlagen)] der [Spar- od.Unternehmertätigkeit]}

nach eigener Wahl (am Markt) zu tauschen.

(Eckige, runde und geschwungene Klammern so wie rote Zeichensetzung sollen die Lesbarkeit der Definition verbessern)
_________________________________________________________________

 

I. Funktionsweise der Marktwirtschaft

Nach heutigem Werte-Verständnis werden, klassisch, Güter so unterschieden:

  1. Zur Befriedigung der Grundbedürfnisse: Lebensmittel, Gesundheit, Klei- dung, Wohnraum u. Bildung.
  2. Quasi unverzichtbar sind heute Leistungen des Transportes, der elektroni- schen Kommunikation, der Kultur (insbesondere Medien) und des Geld- verkehrs.
  3. Verzichtbar, durchaus problematisch, sind nach dem Werteverständnis im Jahre 2004: Reisen, Hobbys, Sportausstattung, Kunstobjekte und sicher anderes mehr.

Zu den Kapitalanlagen gehören Finanzanlagen (Wertpapiere, stille Unterneh- mens-Beteiligungen, Waren), Immobilien und persönlich geführte Unternehmens- beteiligungen.

I-A Praxis der Marktwirtschaft

Bei gegebenem Einkommen wird jeder Verbraucher den Spielraum für die Wahl der Güter entsprechend seiner individuellen Präferenzen für Mengen u. Qualitäten ausschöpfen. Schon zur Befriedigung der Grundbedürfnisse hat der Verbraucher gewissen Spielraum für Qualitäten und Mengen. So ist denkbar, dass trotz gerin- gem Einkommen ein Kunstgegenstand gekauft wird oder ein Vermögender bei ALDI Billig-Rasendünger à 0,663 €/kg beschafft. Die “Gesamtheit der Verbrau- cher” ist zur Erfüllung der individuellen Präferenzen also daran interessiert, am Markt ein maximal vielfältiges Güterangebot in signifikant unterscheidbaren Qualitäten vorzufinden.

Außerdem ist, in der Definition angelegt, jedermann frei, den Ertrag seiner Arbeit und sein Vermögen als Eigenkapital in ein Unternehmen zu investieren. Das ist aus Verbrauchersicht deswegen wünschenswert, weil Investitionen bei sinkenden Preisen zunehmende Produkt-Vielfalt ermöglichen. Unternehmerische Tätigkeit ist, im Verbraucherinteresse, inhärentes Merkmal der Marktwirtschaft. Je höher der (künftig) erwartete Ertrag einer Investition, desto mehr Kapital wird investiert.

Warum soll angesichts obwaltender Menschenrechte und angesichts der Freiheit der Verbraucher, nicht jedermann frei sein, genau das Nachge- fragte herzustellen und anzubieten?

Dem Wettbewerb der Dienstverpflichteten um das beste Verhältnis von Preis und Leistung der angebotenen Arbeit entspricht der Wettbewerb der Unternehmer um das beste Verhältnis von Preis und Leistung der erzeugten Güter.

Es besteht in der arbeitsteiligen Gesellschaft als Folge von Konsum, Sparen, Investition und Produktion ein Beziehungsgefüge von Kunden und Lieferanten über alle Güter-, Kapital- u. Geld-märkte

Wird Wettbewerb (etwa durch Gesetze) eingeschränkt, reagiert eine Teilmenge der Individuen (gerne als “System” bezeichnet) oftmals “chaotisch”, zumindest unerwünscht. Andernfalls nicht genutzte Freiheitsgrade werden Abwehrstrategi- en, derjenigen, die sich in die Enge getrieben fühlen. So bewirken:

  1. maximaler Flächentarif oder gesetzliche Mindestlöhne Arbeitslosigkeit,
  2. gesetzlich geregelte Gewährleistungsfristen entweder Preissteigerungen und/oder Knappheit oder
  3. Mengenregulierungen (Steinkohle, Bundesbahn) Kapitalverschwendung.

    Weitere in Deutschland übliche Mengenregulierungen sind: Das 100.000- Dächer-Programm, budget-bedingte Engpässe im tertiären Bildungssek- tor, kontingentierter Strassenbau und weitgehendes Verbot von privatem ÖPNV.

Alle Eingriffe in das Marktgeschehen haben nicht überschaubare (negative) Folgewirkungen, die zwangshaft weitere “politische Interventionen” nach sich ziehen und “das System in vielfältiger Weise noch stärker belasten”. Es steigt so die Wahrscheinlichkeit der ökonomischen Krise.

I-B Theoretischer Hintergrund

Unter “System” ist in diesem Zusammenhang die (Gesamt-) Gesellschaft zu ver- stehen. Jedes Individuum nimmt zumindest in der Rolle als Verbraucher an “Wirt- schaft” teil. Konsequent mit dem Primat der Politik verursachen die meisten poli- tischen Vorgänge (bereits) unmittelbar (individuelle) Verhaltens-Folge-Wirkungen, die auf Güter-, Arbeits- und/oder anderen Märkten sichtbar werden. Kontrollier- bare, voraussehbare, beherrschbare Wirkungen?

Der Urmensch arbeitete - und erfüllte dadurch seine eigene Nachfrage. In der ar- beitsteiligen Gesellschaft ist nicht länger entscheidbar, ob die Nachfrage nach Arbeit die Nachfrage nach Gütern oder die Nachfrage nach Gütern die Nachfrage nach Arbeit voraussetzt bzw. bewirkt. Unverändert gilt seit Urzeiten in jeder Wirt- schaftsordnung: Wird mehr Arbeit geleistet, erhöht sich tendenziell das Güteran- gebot. In der Marktwirtschaft steigt vorteilhaft-selbstregulierend bei steigendem Arbeitsinput tendenziell der individuelle Ertrag, während und auch weil Güterprei- se tendenziell sinken.

Fest steht, dass in der Marktwirtschaft konzeptionell - anders als in der Planwirtschaft - Güter und Arbeit (unabhängig vom sich ergebenden Vertragsverhältnis) an Märkten anzubieten sind. Aufgrund dieser Marktpräsenz ist jedes tätige (Erwerbsarbeit) Individuum in eine große Anzahl rückgekoppelter

( ...-Nachfrage-Angebot-Nachfrage-Angebot-... )-Wirkungsketten

eingebunden. Verallgemeinert ausgedrückt, besteht das marktwirtschaftliche Beziehungsgefüge aus einer Unzahl miteinander verschlungener, unterschiedlich langer Kreise (geschlossener Ketten), die sich aus

( ...-Kunde-Lieferant-...)-, bzw. ( ...-Lieferant-Kunde-... )-Gliedern

zusammensetzen. Hierin ist auch Arbeit sowohl als Dienstverhältnis wie als Selbständigkeit enthalten.

Preise und Mengen werden im (sozialen) Beziehungsgefüge Kunden (Verbraucher, Arbeitgeber) u. Lieferanten (Produzenten, Arbeitnehmer) nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage (für Güter, Arbeit, Geld u. Kapital) durch die Handlungen von Individuen reguliert. Werden beispielsweise Preise jenseits ökonomischen Geschehens etwa politisch festgelegt, erfolgt die desto stärkere Anpassung der angebotenen und/oder nachgefragten Mengen; es steigt die Wahrscheinlichkeit der ökonomischen Krise.

 

II. Probleme der Marktwirtschaft

Theoretisch müssten sich in einer Marktwirtschaft stabile und für alle Individuen auskömmliche Verhältnisse einstellen. Das Leben der Menschen ist jedoch Pra- xis pur. Hinzu kommt, dass die theoretisch fundierte Vermutung nicht überprüfbar ist, weil die Gesellschaft (das System) endogenen u. exogenen Störungen (i.S. von zerstören, aber insbesondere auch überraschende, nicht vorausgesehene Effekte, zählen dazu) aller Art unterliegt. Etwa:

  1. Technologische Neuerungen,
  2. die, entsprechend den spezifischen sozialen, kulturellen, ökonomischen und natürlichen Voraussetzungen, unterschiedliche Anpassungsfähigkeit (global) kommunizierender Gesellschaften.
  3. Kriege, Auseinandersetzungen, Spannungen und soziale Veränderungen mit der Folge ökonomischer und politischer Reorganisation.
  4. Unterschiedliche Begabung und Ausgangsbedingungen der Mitglieder der Gesellschaft untereinander.

Für Teile der Gesellschaft ergeben sich bei obwaltender Marktwirtschaft aus den beschriebenen Gründen zwei Nachteile (Verwerfungen), die mit Maßnahmen im politischen Raum - planbar, voraussehbar, zuverlässig - zu vermeiden bzw. zu unterbinden sind:

  1. Gelegentliche Monopolbildung mit entsprechender Marktmacht.

    Kapital muss mit dem Ziel effizienter Wirtschaft maximalen Ertrag abwer- fen (
    Sozialpflichtigkeit von Kapital ). Der Monopolist stört also, zumin- dest vorübergehend, das Systemgleichgewicht. Nach dem Prinzip der so- zialwissenschaftlichen Unbestimmtheit ist eine Prognose des (mögli- cherweise nur vorübergehend) schädlichen Verhaltens des Monopolisten nicht möglich. Daher sind aus Gründen der Systemsicherheit und -stabi- lität Monopole in der Marktwirtschaft verboten (dieses Verbot ist über die ökonomische Sphäre hinaus vorteilhaft auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens auszudehnen: Primat der Demokratie, Korruptionsverbot, Entwicklungshilfe).
     
  2. Gelegentlicher sozioökonomischer Untergang Einzelner oder Gruppen.

    Es ist heute Tradition auf den (drohenden) Untergang Einzelner nach Maßgabe des Gesichtspunktes der Gerechtigkeit zu reagieren; dies hat jedoch den Nachteil sehr subjektiver Einschätzung in einer nicht endenden Diskussion über die
    Standards der Gerechtigkeit, die mehr Gerechtig- keit am Ende aber nicht hervorbringt, weil u.a. das Prinzip der sozialwis- senschaftlichen Unbestimmtheit dem entgegenwirkt: Sobald ein Ge- rechtigkeitsniveau definiert ist, verändert sich das Verhalten der Individuen. Hinzu kommt, dass in der Demokratie das Schindluder mit dem Begriff der (sozialen) Gerechtigkeit nicht vermieden werden kann. Siehe hierzu weitergehende eher analytische sowie eher humorvolle Ausführungen hier im Liberalen Tagebuch . Die Langfristwirkung etwa in Deutschland ist, selbstzerstörend, hochgradige soziale Degeneration mit der Gratis- Zugabe steigender Gefahr einer wuchtigen Krise. Zustand 2007.

    Sinnvoller rechtfertigt sich der Schutz für die schwächsten Individuen der Gesellschaft durch folgendes rationales Kalkül: Blieben die Schwächsten Individuen ihrem Schicksal (Untergang) überlassen, wären andere die Schwächsten. Auch diese “zweite Generation Schwächster” wäre von Untergang bedroht, usw. Die einem so konfigurierten
    Gesellschaftsver- trag konfigurierte Gesellschaft wäre nicht lebensfähig. Jenseits jeglicher ethischer Gesichtspunkte:

    Schutz der Schwächsten also ist Selbstschutz der Gesellschaft

    - die aus Individuen mit
    Selbsterhaltungstrieb besteht.

    Es bleiben schwierig zu entscheidende Grenzfälle. Hilfreiche Überlegung: Ist es effizienter das gesamtgesellschaftliche Handeln (etwa die Risikobe- reitschaft) so auszurichten, dass die Schwächsten noch mitkommen oder ist es effizienter bei höherem Risiko den Gesamt-Ertrag zu mehren und die Schwächsten mit einem Teil des Mehrertrages zu versorgen? Jeden- falls leistet die Gesundheitsbranche u.a. nach diesem Prinzip: Durch Ar- beit belastete Individuen werden durch die Dienste der Gesundheitsbran- che - für Pflegepersonal, Pharmaindustrie, usw. sogar profitabel - “instand gesetzt”.

Perfekt ist damit die Marktwirtschaft mitnichten. Aber die Vorteile der Marktwirt- schaft sind ebenso signifikant wie die Nachteile der Planwirtschaft. Diese Aus- sage gilt für jedes Paar von Wirtschaftsordnungen in dem die eine marktwirt- schaftlicher und die andere planwirtschaftlicher strukturiert ist.

 

III. Liberale Strategie

angesichts obwaltender Wettbewerbsverzerrungen.

Wettbewerb ist durchaus unbequem. Daher haben einzelne Individuen schon im- mer versucht, sich dem zu entziehen. Bleibt es bei wenigen Fällen ist das Pro- blem nicht relevant. Allerdings hat der Wunsch nach bequemen Leben fatale Konsequenzen: Der Wunsch ist nachhaltig ansteckend. Obrigkeitsstaat, Kartel- lierung, Monopolbildung, Ideologien zwecks Legitimation sind hierzu die wichtigs- ten Erscheinungen. Hierbei ist einzusehen, dass solche Erscheinungen, weitge- hend von großen Mehrheiten geduldet, ihrerseits Angebote am (politischen) Markt sind. Phänomene der Verhaltensökonomie verbessern die Marktgängig- keit noch so verlogener Versprechen heiler und wohl geordneter Welt.

Bedauerlicherweise schneiden sich die Interessen von Konservativen und So- zialisten optimal. Die Schnittmenge: Der Obrigkeitsstaat, in dem für die Führen- den vielerlei “gute” Positionen “auf sehr natürliche” Weise geschaffen werden (“dürfen”); entsprechend groß die Zahl der Mitläufer. Das Weitere wird durch die politische Kommunikation der Marktführer erledigt.

Erschwerend kommt hinzu, dass in einer Gesellschaft mit obrigkeitsstaatlicher Geisteshaltung Liberale, die für Marktwirtschaft (mit politisch strikt neutraler Staatsverwaltung) eintreten, nur bedingt “besser sein” können als der so genann- te Mainstream. Andernfalls wird die Botschaft, angesichts konzeptioneller Flug- hoheit der Marktführer, schlechterdings nicht verstanden.

Aber genau in Letzterem liegt der Vorteil für die Liberalen: Wir sind von der an- zustrebenden marktwirtschaftlichen Ordnung so meilenweit entfernt, dass der Fundus von “ein bisschen mehr Marktwirtschaft” schier unerschöpflich ist. Die zentral gesteuerte Gesellschaft funktioniert erwiesenermaßen nicht. Sie muss und kann rational argumentierend überwunden werden. Also ist auf der Basis von Systemkritik unermüdlich etwas mehr Marktwirtschaft zu fordern als zum jewei- ligen Zeitpunkt installiert ist. Mehr als etwas mehr darf es aber auch nicht sein; schliesslich gilt die sozialwissenschaftliche Unbestimmtheit auch für Libera- le: Kein Mitglied kann seine (eigene) Gesellschaft verstehen, also erst Recht kei- ne Prognose über ihr Verhalten, erst nicht unter anderen, durch Reform veränder- ten Bedingungen abgeben. Also muss liberale Prozesspolitik umsichtig bzw. trial-and-error operieren. Mehr Marktwirtschaft kommt/geht nur streng evolutiv. Auch Sozialisten handeln heute nach dem Prinzip der sogar homöopathisch dosierten Evolution - allerdings in die entgegengesetzte Richtung der Liberalen.

(Keine Sorge, die soziale Degeneration der Gesellschaft in Deutschland ist (leider) nicht von Pappe ... Liberale haben also viel zu tun - Liberale werden ihren “politischen Arbeitsplatz” so schnell, wohl nie, nicht verlieren. Ironie oder Logik: Wozu Liberale in der idealtypisch liberalen Gesellschaft?)

Evolution ist die Schnittmenge aller Demokraten. Also gibt es die Bedingungen für “mehr Marktwirtschaft”. Sowohl Liberale wie Sozialisten akzeptieren das Prin- zip von “einen Schritt zurück, zwei nach vorne”. Liberale sollten bzw. müssen al- so etwas schlauer (das ist ziemlich umfassend gemeint) sein als Sozialisten. Und, sehr hilfreich ist es, zwecks Glaubwürdigkeit das dem Programm entspre- chende öffentlich relevante Verhalten tatsächlich an den Tag legen. Elite 2007.

Besonders Letzteres kann im D’land 2007 der D&D doch wirklich nicht so schwierig sein ...

 

IV. Marktwirtschaft im politischen Vertrieb

Haben Sie, verehrte Leser, erkannt, wie anders Marktwirtschaft hier im Vergleich zu herkömmlichen Darstellungen etwa von Weizsäcker, C.C., “Logik der Globa- lisierung”, Göttingen, 2000, S. 7-11, beschrieben ist? Sicherlich: von Weizsäcker ist wie viele Volkswirte gewissermaßen Ingenieur, aber kein Vertriebsmann. Que vive la différence? Nein: “Que vive la différence méthodique”. Zu bekennen ist, dass C.C: v. Weizsäcker für diesen Aufsatz auf nur knapp 4 1/2 Seiten spontan die dialektische Vorlage lieferte. Kein Zweifel: “Logik der Globalisierung” ist le- senswert und der Inhalt lernenswert - unter dem Gesichtspunkt der vertiefenden Weiterbildung; nur wenn wir den derzeitigen Konzeptzustand gut genug kennen, kann seine Optimierung, resultatorientiert, gelingen:

 

Die Zustimmung zu M a r k t w i r t s c h a f t

muss, unter Ausschluss jeder Form von Zwang, nämlich wesentlich verbreitert werden. Inhärent liberale Geisteshaltung, denn immerhin steht Marktwirtschaft, die notwendige Konsequenz aus dem liberalen Konzept “Bürgerrechte”, selbst- verständlich ebenfalls im Fokus von Statogenese und Staatslegitimation.

Noch einmal betont: Markwirtschaft ist die Konsequenz obwaltender Bürger- rechte - nicht umgekehrt. Marktwirtschaftliche Praxis veredelt Menschenrechte, Bürgerrechte und Demokratie. Ohne jedes Tremolo: Marktwirtschaft ist die Vollendung der Menschenrechte.

Am “Info-Stand” kann das Thema Marktwirtschaft so wie vorstehend formuliert nicht vermittelt werden; zu diesem Zweck sind die komplexen Aussagen häpp- chenweise aufzudröseln. Insofern ist reizvoll, diesen Beitrag “für den Info-Stand” umzuschreiben; wer tut? Unerschrocken dürfen dennoch die bekannten, eher oberflächlich-marktschreierischen, Aussagen sehr wohl gebracht werden, weil diesen ein fundiertes gedankliches Gerüst zugrunde liegt, das nicht etwa auf (obskuren) Erfahrungswerten oder anderen nicht nachvollziehbaren Aussagen, sondern auf einem logisch nachvollziehbarem Begründungszusammenhang beruht. 

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Wirtschaft & Soziales